Die goldenen Jahre gemeinsam genießen: Altersgerechte Wohnoptionen für Paare
Wer möchte nicht zuhause mit seinem Partner alt werden? Die eigenen vier Wände, die man über Jahre oder Jahrzehnte kennt, verkörpern Vertrauen und Sicherheit. Bei Paaren ist die Wahrscheinlichkeit höher, zuhause gepflegt zu werden. Doch bei Paaren ist es nicht klar, wer am Ende der Single ist. Ein Zusammenleben mehrerer Generationen ist heute eher die Ausnahme als die Regel. Die große Mehrheit der Menschen ab 65 Jahren wohnt nicht mehr in Haushalten mit Jüngeren zusammen. Nach Daten des Statistischen Bundesamts lebten im Jahr 2020 sogar 5,9 Millionen Senioren allein.
Wer unter diesen Voraussetzungen im hohen Alter und bei einer möglichen Pflegebedürftigkeit im eigenen Zuhause bleiben will, sollte vorsorgen. Das beginnt mit laufenden Modernisierungen und Erleichterungen für den Alltag. Besonders lohnend sind Duschen ohne Barrieren, aus Treppen werden stufenlose Zugänge und der Handlauf oder Treppenlift wird immer wichtiger. Grundsätzlich gilt: Was Älteren hilft, nützt auch Jüngeren. Also nicht zu lange warten und bald anfangen, das neue Bad zu genießen. Zudem lassen sich in gesunden Zeiten die Unannehmlichkeiten, die mit einer Badrenovierung verbunden sind, leichter schultern. Liegt bereits eine Einstufung eines Pflegegrads von I bis V vor, kann es Unterstützung für diese altersgerechten Umbaumaßnahmen geben. Der maximale Zuschuss kann 4.000 Euro betragen, ab 2025 steigt er sogar auf 4.180 Euro. So unterstützt die Pflegeversicherung beispielsweise den Einbau von Rollstuhlrampen, eines Treppenlifts, Türverbreiterungen, eine barrierefreie Dusche oder die Verlegung von rutschfesten Bodenbelägen.
Wer es sich leisten kann, wird den Einsatz moderner Technik wie eines Rasenroboters oder automatischen Wisch- oder Saugroboters im Wohnbereich schätzen lernen. Im Kochbereich kann so manches Gerät kleine Küchenwunder vollbringen und helfen, gesundes Essen mit leichter Zubereitung auf den Tisch zu bringen. Auch hier gilt es, nicht zu lange zu zögern: Jetzt fällt es noch leichter, diese neuen Techniken zu beherrschen. Die Inanspruchnahme von menschlichen Hilfskräften erfordert eine gewisse Gewöhnung. Ja, es kostet Geld, sich Alltagshilfen zu gönnen, die etwa putzen, Einkäufe übernehmen oder Gartenarbeit erledigen. Dennoch ist es wichtig zu lernen, diese Optionen im Alltag einzubauen und für mehr Freiheit einzusetzen. Wer sich ein entsprechendes Netzwerk an Helfern aufbaut, kann das später nutzen, wenn es um die Fahrt zum Arzt oder noch privatere Angelegenheiten geht. Sich an Personen in der Privatsphäre zu gewöhnen, kann dauern und sollte nicht unter Zeitdruck erfolgen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Nur so gelingt es, möglichst lange daheim versorgt zu werden. Allerdings ist das oft nicht billig.
Gut zu wissen:
Es ist ein typischer Fall, ein älteres Ehepaar, bereits pflegebedürftig, möchte zuhause versorgt werden. Trotz ambulantem Pflegedienst wird der Frau die Last von Haushalt und Pflege des Mannes zu viel. Die Kinder unterstützen hier und da. Doch die Lebensqualität für das ältere Paar nimmt immer mehr ab. Durch die ständige Überforderung ist die Stimmung der Pflegeperson meist gereizt. Gleichzeitig ist der Bedürftige mit seiner eigenen Situation unzufrieden und spürt den zunehmenden Unwillen seiner Frau. So lange sollte man erst gar nicht warten: Für viele Menschen ist es ein Herzenswunsch, die goldenen Jahre zu Hause und in der Nähe von Familie und Freunden zu verbringen. Qualifizierte, liebevolle und zuverlässige Kräfte aus Osteuropa ermöglichen diesen Wunsch für pflegebedürftige Senioren. Dank staatlicher Förderungen ist dies bezahlbar und bietet den Liebsten somit eine bestmögliche Betreuung. Agenturen haben sich auf die Vermittlung dieser Pflegekräfte spezialisiert. Die monatlichen Kosten hierfür liegen im Schnitt um die 3.000 Euro. Je besser die Sprachkenntnisse sind, desto teurer wird es meist, auch wenn das laut den Agenturen nicht automatisch die Qualität der geleisteten Pflege steigert. Diese Pflegekräfte sind dann 24 Stunden an sieben Tagen der Woche für Singles oder Paare, bei denen mindestens eine Person Unterstützung benötigt, da. Um sich diese Option leisten zu können, muss rechtzeitig eine ausreichende finanzielle Basis geschaffen werden. Dazu gehört es, in der selbstgenutzten Immobilie für ein separates Zimmer zu sorgen, dass der Pflegekraft zur Verfügung gestellt werden kann.
Trotzdem kann es sinnvoll sein, sich im Alter von einem zu großen Haus mit aufwendigem Garten zu verabschieden. Der Wechsel in eine komfortable Wohnung kann eine sehr gute Möglichkeit sein, sich ein geeignetes Zuhause für die folgenden Jahre und Jahrzehnte zu schaffen. Das ist für viele Hausbesitzer ein großer Schritt. Er bringt jedoch Erleichterung mit sich, denn meist verkleinert sich der Haushalt. Die Wohnung ist häufig zentraler gelegen und der Alltag lässt sich daher leichter regeln. Wer das allerdings erst dann vollzieht, wenn der/ die Ehepartner/in verstorben ist, für den kann es teuer werden. Das Erbschaftsteuergesetz (§ 13 Absatz 1 Nummer 4b ErbStG) sieht vor, dass das Familienheim nur dann steuerfrei an den Ehegatten übergeht, wenn dieser mindestens zehn Jahre im Familienheim wohnen bleibt. Zieht dieser in eine andere Wohnung, so erhält das Finanzamt durch die Mitteilung des Einwohnermeldeamtes diese Information und wird die Berechnung der Erbschaftsteuer neu vornehmen: Jetzt mit dem Wert des Eigenheims! Nicht selten wird somit eine Zahlung von Erbschaftsteuer nach Jahren fällig. Hätte das Ehepaar hingegen zusammen die Wohnung gekauft und der überlebende Partner bleibt in der Wohnung, fällt dieser Wert nicht in die Berechnung zur Erbschaftsteuer. Investition in Pflege-Immobilie Eine andere Option: Warum nicht lieber gleich eine Pflege-Immobilie kaufen? Also eine Wohnung, die von einem Pflegeunternehmen bewirtschaftet wird. Grundsätzlich lassen sich hier wie bei einer Eigentumswohnung vielfältige steuerliche Vorteile bei einem Erwerb durch Abschreibungen nutzen. Die Rendite-Erwartungen vieler Objekte liegen zwischen vier und 5,5 Prozent jährlich. Da der Bedarf an Pflegewohnungen in den nächsten Jahren drastisch steigen wird, sollte die Nachfrage im Pflege-Immobilienmarkt sich entsprechend verstärken und ein eventueller Verkauf in der Zukunft gewinnversprechend sein. Einer der großen Vorteile einer solchen Immobilie ist es, dass der Platz für eine mögliche Pflegesituation damit abgesichert ist. Der Eigentümer besitzt ein vertraglich gesichertes bevorzugtes Belegungsrecht. Das bedeutet, sobald ein Pflegegrad festgestellt wird, hat man Anspruch, selbst in seinem Appartement zu leben. Bei vielen Betreibern ist es alternativ möglich, ein zu den individuellen dann eventuell erhöhten Pflegebedürfnissen noch besser passendes Apartment in diesem Heim oder einem anderen Standort zu beziehen. Zudem muss sich der Eigentümer vorher in der Regel nicht um solche Dinge wie Neuvermietung, Reparaturen oder Mietausfälle kümmern, denn Vertragspartner ist meist das Pflegeunternehmen. Allerdings liegt darin ein besonderes Risiko. Gerät die Betreibergesellschaft, die die Geschicke des Anwesens verwaltet, in Schieflage, ist das für die Eigentümer der Pflege-Immobilie ein Problem. Deswegen gilt es, vor einem Kauf die aktuelle Lage und die Aussichten des Unternehmens umfassend zu analysieren. Dann kann aus einer Pflege-Immobilie ein langfristig solides und gewinnbringendes Investment werden, das zusätzlich den Pflegebedarf absichert. Premium-Residenzen Je höher das Alter, desto mehr steigt das Bewusstsein für Gesundheit, Wohlbefinden – und die Grenzen der eigenen Beweglichkeit. Für Seniorinnen und Senioren, die noch nicht pflegebedürftig sind, aber für eine spätere mögliche Pflegebedürftigkeit vorsorgen möchten, kommt das Betreute Wohnen im Premium-Bereich in Frage. Solche Seniorenresidenzen sind oft luxuriös ausgestattet und befinden sich meist in Spitzenlage mit guter Anbindung. Insbesondere zeichnen sie sich durch geschmackvolles Innen Design, Gastronomie auf Sterne-Niveau und zahlreiche Freizeitaktivitäten wie Kultur-, Sport- und Wellnessangebote aus. Dabei passen sich Wohn- und Betreuungskonzept individuell an jede Lebenssituation an. Viele Luxus-Wohnanlagen verfügen dazu über ein breites Dienstleistungsangebot. Es ermöglicht den Bewohnern, ihren Alltag unkompliziert und selbständig zu gestalten. Dazu gehören meist eine eigene Hausarztpraxis und Apotheke sowie oft physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten, kleine Lebensmittelgeschäfte oder ein Frisör. Diese zusätzlichen Dienstleistungen tragen nicht nur zu einer optimalen medizinischen Betreuung bei, sondern stärken das soziale Miteinander und den Austausch der Bewohner. Naherholung finden Bewohner oft direkt im angelegten Park der Wohnanlage, der barrierefrei gestaltet ist und zum Spazieren einlädt. Die Kosten für solche Residenzen unterscheiden sich stark nach Lage und Ausstattung. Nach oben gibt es keine Grenzen. Mit mindestens 35.000 Euro für die Jahresmiete ist für eine kleine Wohnung zu rechnen.
Senioren-WG
Eine völlig andere Form ist die altersgerechte Wohngemeinschaft, die es in verschiedenen Varianten gibt: Das fängt mit der ganz klassischen Wohngemeinschaft an, in der sich mehrere Senioren zusammenfinden. In einem Haus oder einer Wohnung hat jeder sein eigenes Zimmer. Wohnzimmer, Küche, Bäder und eventuell Garten oder Balkon werden geteilt. Grundsätzlich kann es einen oder mehrere Hauptmieter geben, manchmal sind alle Bewohner Einzelmieter ihrer jeweiligen Zimmer. Die Kosten der Gemeinschaftsräume werden geteilt, was diese Wohnform oft wesentlich günstiger macht, als allein zu leben.
Gut zu wissen:
Pflegebedürftige, die eine Pflege-Wohngemeinschaft gründen oder daran beteiligt sind, erhalten von der Pflegekasse unter bestimmten Voraussetzungen einmalig pro Person 2.500 Euro. Auch wenn die Wohnung umgebaut werden muss, um sie an die Bedürfnisse der Bewohner anzupassen kann es Unterstützung geben. Die Pflegekasse zahlt einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro pro Person. Pro Pflege- Wohngemeinschaft kann so maximal ein Betrag von 16.000 Euro zusammen kommen. Wohngemeinschaften können viele Vorteile haben. Einer der wichtigsten ist sicher, dass so der Vereinsamung im Alter vorgebeugt wird. Etwas mehr Privatsphäre bietet eine Hausgemeinschaft, in der jeder Bewohner in einer eigenen Wohnung lebt, zusätzlich Gemeinschaftsräume zur Verfügung stehen. Häufig gibt es hier Kooperationen mit Pflegediensten, die nach Bedarf kurzfristig vorbeikommen.
Achtung: Manchmal werden spezielle Pflegeheimkonzepte als stationäre Hausgemeinschaft angepriesen. Wie sehr sich das am Ende nach WG oder nach Altenheim anfühlt, ist sehr unterschiedlich. Eine Alternative dazu sind ambulant betreute Wohngemeinschaften. Sie unterscheiden sich von der WG durch den dazugehörigen Pflegedienst. Im Regelfall betreuen Präsenzkräfte die Bewohner – manchmal sogar rund um die Uhr.
Fazit:
Bei allen altersgerechten Wohnformen gibt es einen wichtigen beschränkenden Faktor: Die ausreichende Finanzsituation. Auch wenn es etwas günstigere Varianten wie eine WG gibt, wird es schnell kostspielig, wenn es etwas hochwertiger sein darf. Gerade die Option zur Rundumversorgung gibt es nicht umsonst. Egal ob allein im Eigenheim oder in Gemeinschaftslösungen. Unabhängig davon, was für Sie Lebensqualität heißt: Was heute wichtig ist, möchten niemand später missen! Das will vorbereitet sein: Rechtlich bedeutet das ganz klar, es braucht eine wirkungsvolle Vorsorgevollmacht und Pflegeverfügung, die genaue Einzelheiten enthält. Zusätzlich eine Patientenverfügung für Selbstbestimmung und ein gut ausgearbeitetes Testament, das den überlebenden Partner auf die neue Situation umfänglich vorbereitet. Sonst entstehen – wie häufig – vermeidbare Konflikte, Steuern und sonstige Kosten. Wer sich selbst, seinen Angehörigen und tierischen Begleitern eine hohe Lebensqualität erhalten möchte, sollte großes Augenmerk auf die Finanzen legen. Gerade für die Planung der letzten Lebensphase gilt es, sich Zeit zu nehmen und unabhängige Beratung zu nutzen.